Jean-Pierre Améris, Regisseur

Warum habe ich, der ich mich auf Festivals nie ganz wohl fühle, bei dem in Biel ein so gutes Gefühl – des Vertrauens, der Sicherheit, der Freundschaft? Liegt es daran, dass ich hier bereits fünf meiner Filme vorgestellt habe? Nein, Gewohnheit hat nichts damit zu tun, denn bereits bei meinem ersten Besuch mit L’homme qui rit spürte ich hier ein grosses Wohlwollen. 

Jedes Mal, wenn ich hierher zurückkehre, ist es wie ein Besuch bei Freunden. Ich freue mich auf das Wiedersehen mit Menschen, mit denen mich die Leidenschaft für den Film verbindet, und darauf, einander aus dem eigenen Leben zu erzählen. 

Es muss ein Geheimrezept geben, das das Festival du Film Français d’Helvétie zu einem so wundervollen Ort macht, ohne Selbstgefälligkeit, dafür mit Hochachtung vor der Filmkunst – ein Ort, an dem alle Filmschaffenden, alle Schauspieler/innen darauf vertrauen können, dass sie mit wahrer Herzlichkeit empfangen werden. 

Dieses Rezept, das sind natürlich Christian, Charlotte und ihr gesamtes Team, das die nötigen Zutaten kennt und diese jedes Jahr mit noch mehr Know-how und Feingefühl einsetzt. Und eines ihrer Geheimnisse ist zweifellos, dass sie es verstehen, ihr Publikum so einzubeziehen, dass es zu einem integralen Bestandteil des Erfolgs dieser Veranstaltung geworden ist.

Ich habe es dieses Jahr, als ich kam, um Profession du père vorzustellen, noch stärker gespürt. Es war das erste Mal, dass ich mit einem Publikum über diesen Film sprach. Er ist so persönlich, dass es untertrieben ist zu sagen, dass ich echt nervös war. Aber nicht zuletzt dank Vincents Talent als Gesprächsleiter fühlte ich mich auf der Bühne sofort sicher. Ich werde nie vergessen, wie intensiv und empathisch unser Austausch war. 

Ich möchte allen Freunden des FFFH von ganzem Herzen meine tiefste Zuneigung aussprechen.

Jean-Pierre Améris